Wie starte ich ein Crowdfunding? Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht #4: Wie mache ich ein Crowdfunding?

Immer öfter ploppt das Thema „Crowdfunding“ in meiner Kreativcommunity „Der kreative Flow“ auf.

Es ist einfach eine tolle Möglichkeit, die eigenen kreativen Ideen mit Hilfe von zukünftigen Kunden vorzufinanzieren und so realisieren zu können. Im heutigen Blogartikel erkläre ich Dir, was ein Crowdfunding ist, welche Plattformen es gibt, meine eigenen Erfahrungen mit der Plattform „Startnext“ und wie Du ein eigenes Crowdfunding planen solltest!

Lies auch gern in meine anderen Erfahrungsberichte rein!

Was ist ein Crowdfunding genau?

Startseite der Crowdfunding-Plattform GoFundMe

Startseite der Crowdfunding-Plattform GoFundMe (Foto: Screenshot)

Das englische Wort „Crowdfunding“ steht für  „funding“ = Finanzierung; durch eine Menge von Menschen = engl. „crowd“ .

Auf Deutsch kennst Du vielleicht den Begriff „Schwarmfinanzierung“, der auch für die Verbindung zwischen den einzelnen Unterstützer*innen untereinander widerspiegelt.

Beim Crowdfunding wird in den meisten Fällen online auf sogenannten Crowdfunding-Plattformen zu einer Spende oder Beteiligung aufgerufen.

Ablauf eines Crowdfundings

Crowdfunding bei Startnext von Roberta Bergmann

Mein eigenes Crowdfunding bei Startnext (Foto: Screenshot)

Künstler*innen, Kreative, Unternehmer*innen, Entwickler*innen und Aktivist*innen stellen ihre Projektskizzen vor.

Sie benennen eine Summe X, die notwendig ist, um Das Projekt umzusetzen und zu finanzieren und rufen auf, Geld zu geben.

Meistens bieten sie eine Gegenleistung, z.B. Dankeschöns an oder, wenn es ein Produkt ist, das Produkt selbst. Es ist schlau, unterschiedliche Dankeschöns zu benennen, damit Du möglichst viele Interessierte erreichst.

Projektseite von Roberta Bergmann bei Startnext

Hier siehst Du meine Projektseite bei Startnext mit der Projektbeschreibung und den Dankeschöns (Foto: Screenshot)

Auch macht es Sinn, unterstützende Summen vorzugeben. So hat der/die potenzielle Unterstützer*in eine Vorstellung, was mindestens benötigt wird, um zu helfen.

Aber auch freie Unterstützungen ohne Gegenleistung sind möglich.

Dauer eines Crowdfundings

Das Crowdfunding sollte dann für eine gewisse Zeitspanne (z.B. vier Wochen) eingetragen und anschließend intensiv beworben werden.

Das passiert über alle Kanäle, die Dir zur Verfügung stehen: Newsletter-Marketing, Social Media, Netzwerken, Microblogs, Interviews, Presse / PR.

Wenn dann innerhalb der festgelegten Zeit die angegebene Summe erreicht wurde, fließt das Geld an die Dich – und Du bist bereit, die Idee umzusetzen.

Welche Crowdfunding-Plattformen kann ich als Kreative/r nutzen?

Kickstarter-Startseite

Kickstarter-Startseite (Foto: Screenshot)

Es gibt inzwischen unzählige Crowdfunding-Plattformen – und es werden immer mehr. Die bekanntesten sind wahrscheinlich Kickstarter, Indigogo, GoFundMe und Fundable.

Aus Deutschland kommt z.B. die Plattform Startnext, bei der ich mein erstes Crowdfunding ausprobiert habe.

Startnext-Startseite

Startnext-Startseite (Foto: Screenshot)

Speziell für Kreative sei noch Patreon und Steady zu nennen, die aber eher auf eine langfristige Unterstützung setzen und weniger Projekt basiert und zeitabhängig fungieren.

Zu Steady habe ich bereits einen Erfahrungsbericht geschrieben, auch weil Du dort die Möglichkeit hast, mich mit „Der kreative Flow“ zu unterstützen 💗

Der kreative Flow bei Steady unterstützen

Was kannst Du Dir als Kreative/r finanzieren lassen?

Alles, was Du Dir vorstellen kannst, kannst Du Dir auch finanzieren lassen! Wenn Du Musiker*in, bist, kannst Du Dir z.B. ein Album vorfinanzieren lassen, wenn Du kein Label hast.

Bist Du Illustrator*in und/oder Autor*in kannst Du ein eigenes Buchprojekt umsetzen und das Buch produzieren und vertreiben (lassen).

Oder Du bist z.B. Journalist*in und hast ein Projekt, das langfristig Unterstützung braucht, wie ein Blog, ein Podcast? Dann passt vielleicht Steady zu Dir, wo Du einen Mitgliederstamm und eine treue Leserschaft aufbauen kannst!

Mein erstes Crowdfunding-Projekt mit „Startnext“

Mein erstes Crowdfunding war ein Schnellschuss, von dem ich auch in meinem Podcast in Folge 45 berichte.

Es war im Mai 2020, mitten in der ersten Corona-Welle. Ich habe aufgrund von Corona einige Aufträge verloren, hatte weniger Ausstellungen, keine Buchmessen und Offline-Workshops – also war da plötzlich Zeit für ein freies Projekt.

So entstand „Die Zeitkapsel – Der Kurzgeschichten-Podcast und ein Hörbuch“, welches ich auf Startnext schwarmfinanzieren ließ.

Meine Learnings während des Crowdfundings

In diesen vier Wochen habe ich sehr viel gelernt und kam schnell an meine Grenze, was Werbung betraf. Ich habe noch nie so viel über ein freies Projekt gesprochen und es beworben. Ich kam mir teilweise vor wie eine Teleshopping-Moderatorin. Nicht ganz so angenehm …

Blog bei Startnext

Du kannst z.B. bei Startnext auch einen eigenen Blog anlegen über die Crowdfunding-Zeit. (Foto: Screenshot)

Das Funding brachte knapp 900,- Euro, ehrlich gesagt, viel weniger als erwartet, aber durch eine Coronafreundliche Politik der Plattform „Startnext“ wurde das Geld ausgeschüttet und ich konnte es umsetzen. Mit dem Geld habe ich dann die Art-Prints, die Produktion der CD, die Sprecher*innen, das Tonstudio und z.T. das Porto bezahlt.

Meine Art-Prints als Dankeschöns für die Unterstützer*innen bei Startnext

Meine Art-Prints als Dankeschöns für die Unterstützer*innen bei Startnext (Foto: Roberta Bergmann)

Natürlich hatte ich auch Dankeschöns angelegt, sodass ich zum einen Art-Prints drucken ließ und diese per Post verschickte. Zum anderen gab es Downloads vorab und das limitierte Hörbuch auf CD gepresst, ebenfalls vorab der Podcast-Veröffentlichung.

Hörbuch Roberta Bergmann "Die Zeitkapsel"

Hörbuch „Die Zeitkapsel“ als limitierte CD-Auflage (Foto: www.robertabergmann.shop)

Beim nächsten Mal würde ich mir Hilfe bei der PR und beim Verschicken der Dankeschöns holen. Und ich würde nicht noch einmal Startnext verwenden, weil es am letzten Tag des Crowdfundings große Probleme bei der Zahlung mit Kreditkarte und Überweisung gab und mir dadurch einige Unterstützerinnen durch die Lappen gegangen sind.

Aufgrund eines fehlenden Supports am Wochenende von Startnext war das ein großes Ärgernis für mich.

Worauf Du bei einem Crowdfunding achten solltest!

Meine Learnings hier kurz zusammengefasst:

1. Plane Dir genug Zeit für die Werbephase ein. Crowdfunding ist ein Fulltime-Job für 2-4 Wochen.

2. Suche Dir genau die Plattform aus, die zu Deinem Projekt passt. 

3. Frage andere um Rat, die schon ein Crowdfunding durchlaufen haben. Lerne aus ihren Fehlern.

4. Bereite Deine Unterlagen gut vor (Bewerbungsvideo, Finanzplan, Projektbeschreibung, Dankeschöns, Blogbeiträge, Newsletter- und Social-Media-Texte, gutes Bild- und Grafikmaterial)

5. Gib am letzten Tag nochmal richtig Gas! Das ist der wichtigste Tag der Kampagne.

6. Plane genug Zeit ein, um die Dankeschöns zu produzieren und zu verschicken! Achtung vorab Logistik klären und z.B. anfallende Versandkosten nicht vergessen.

7. Nimm Dir danach eine kurze Auszeit, Du wirst sie brauchen! Ein Crowdfunding ist anstrengend. Plane danach eine Pause, um Dich zu erholen und Dich zu freuen, dass Du es geschafft hast und Dein Projekt nun Wirklichkeit werden kann!

Erfahrungsaustausch im Podcast mit Ilka Brühl zum Thema Crowdfunding

Zu diesem Artikel habe ich noch tolles, kostenloses Bonusmaterial zum Hören für Dich!

Die Autorin und Illustratorin Ilka Brühl und ich haben uns bei einem persönlichen Treffen in Braunschweig über unsere Crowdfunding-Erfahrungen ausgetauscht und dabei eine Aufnahmegerät für Dich mitlaufen lassen.

Wir werden von unseren Erfahrungen bei der Crowdfunding-Plattform STARTNEXT berichten. Dort haben wir, ich im Mai und Ilka im Juni 2020 ein Projekt gefundet.

Die Projekte aus der Podcastfolge noch kurz erklärt

Ilka hat ihr erstes eigenes Kinderbuch geschrieben, illustriert und per Crowdfunding in den Handel gebracht: «MILO – der Naschkater» heißt es.

Mein Projekt ist ein weiterer Podcast geworden, yeah! Mein Podcast heißt «Die Zeitkapsel – Der Kurzgeschichten-Podcast» und ist eine Miniserie in 15 Folgen mit von mir geschriebenen Kurzgeschichten zwischen 2-20 min Länge.

Bis auf eine Geschichte sind alle Folgen NICHT von mir gelesen, sondern von ganz tollen Sprecherinnen und Sprechern, Schauspielern und Schauspielerinnen. Neben dem Podcast kann man es auch als Audiobuch und Download bei mir im Shop erwerben.

Und hier kannst Du das Interview direkt auf dem Blog anhören (gibt es ganz regulär in meinem Podcast, Folge 45):

 

Podcast Roberta Bergmann und Ilka Brühl reden über ihre Crowdfundings bei Startnext

{Dieser Artikel beinhaltet unbezahlte Werbung für Crowdfunding-Plattformen.}

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