Impuls #44: Mit den eigenen Händen …

Im heutigen Impuls und Blogartikel sprechen wir darüber, warum die Arbeit mit den eigenen Händen so erfüllend und beruhigend sein kann.

Alle weiteren Impulse, die Dich aktiv kreativ(er) machen, findest Du übrigens hier auf dem Blog.

Handmade – Handgemacht

Es fühlt sich unheimlich gut an, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Am besten analog, also nicht mit einem digitalen Hilfsgerät wie ein Rechner, ein Tablet, Handy oder ein Fotoapparat. Nein, ich meine eher Dinge, bei denen Du Dir die Hände im Zweifel schmutzig machst, wenn Du ein Material mit Deinen Händen bearbeitest.

Klar gehören dazu auch meist Werkzeuge, hier denke ich an Feder, Stifte, Pinsel, Schere, Hammer, Spachtel, Messer, Modellierhaken, Töpferscheibe. Und ich denke an Materialien wie Ton, Gips, Papier, Tuschen, Tinten, Farben und andere Malmittel, Harz, Pigmente, Kreiden, Pastelle, Holz, Leim und vieles mehr. 

Saskia Gaulke beim Töpfern an der Scheibe.

Saskia Gaulke beim Töpfern an der Scheibe. Sie war bereits Gast in meinem Podcast! Hör gern mal rein (klick!)

Als ich mich selbst beruhigen musste, half mir genau das

Ich glaube, ich habe die Geschichte schon einmal erzählt, vielleicht in meinem Sachbuch «Kreative Identität und Selbsterkenntnis» oder in einer älteren Podcastfolge. Aber es ist schon eine Weile her, daher greife ich das nochmal auf. Als 2020 Corona nach Deutschland kam und wir relativ schnell im ersten Lockdown saßen, isoliert und ohne eine Ahnung, was da auf uns zu kommt und wie lange das dauern sollte, war die Arbeit mit den Händen für mich eine große Hilfe. Im täglichen Zeichnen konnte ich meinen ganzen Stress und meine Ängste abbauen. Ich konnte mich für einen Augenblick von allem zurückziehen, was mich tagesaktuell umgab, beschäftigte und auch in der ersten Zeit handlungsunfähig machte. 

Das Zeichnen hat mich in in dieser Phase unglaublich geerdet und beruhigt. Es hat mich aus dem Alltag gerissen und in den Moment geschickt, in dem nur das Zeichnen zählte und nur das, was da auf dem Blatt entstand, war noch wichtig.

Intuitives Malen mit verschiedenen Materialien

Roberta malt und zeichnet auf Hanfpapier

In einem meiner YouTube-Videos zeichne und male ich spontan und Du kannst mir dabei zusehen (klick!)

Wenn Du mich mal spontan malen und zeichnen sehen möchtest, schau Dir gern mein YT-Video an, wo ich ein Portrait mit Brushmarkern male und einen Hasenkampf aquarelliere. Da zeige ich Dir auch, wo in meiner Wohnung die Ballettstange hängt, von der ich Dir gleich noch berichten werde.

Mit den Händen denken und Fokus finden

Wenn ich mit den Händen arbeite, egal ob das was Kreatives ist wie Zeichnen oder Modellieren oder ob ich aufräume, etwas sortiere oder Wäsche aufhänge – sobald die Hände arbeiten, konzentriere ich mich sehr darauf und blende fast alles um mich herum aus.

Mein Fokus geht auf meine Hände und was sie da tun, was entsteht. Es ist ein bisschen auch so, als würde ich in dem Moment nur über meine Hände denken. Es geht ums Fühlen, um Koordiniation, um die richtigen Bewegungen, die nächste Bewegung und wieder die Nächste und es geht auch um den Flowzustand.

Bereits nach wenigen Minuten stellt sich bei mir der Flow ein und ich versinke mehr und mehr in die Tätigkeit. 

Nähen an der Nähmaschine

Auch das Nähen kann so eine Beschäftigung sein. Ich hatte auch mal vor einigen Jahren eine Nähphase, von der ich bereits im Blog geschrieben habe. (Foto: Freepik)

Das funktioniert natürlich auch ganzkörperlich, z.B. bei jeder Art von Sport. Aber in diesem Podcast geht es ja um Deine kreative Stimme, daher bleiben wir doch erstmal beim kreativen Schaffensakt.

Gestern und heute

Im Nachhinein bin ich irgendwie dankbar für diese Coronazeit, in der alles so anders war. Ich habe viel über mich und meine inneren Zustände gelernt und wie ich mich beruhigen, beschäftigen, entspannen kann.

Diese Ruhe und innere Gelassenheit des kreativen Schaffens habe ich versucht, mitzunehmen. Früher war kreatives Arbeiten vor allen Dingen eins: Arbeit. Heute hilft mir das Zeichnen und Gestalten ohne Ziel auch mental.

Und es bringt mich mehr zu mir selbst oder meinem kreativen Kern. Und ich verstehe jetzt auch die Hobby-Kreativen viel besser, warum sie in ihrer Freizeit zeichnen, malen, töpfern. Es entspannt sie sehr vom beruflichen Alltag und bringt sie mehr zu sich selbst. Denn durch das kreative Arbeiten mit den Händen erfährt man auch viel über sich selbst, man beschäftigt sich mehr mit sich selbst, mit den eigenen Gefühlen, verarbeitet Erlebtes und taucht in eine andere Welt ein, die sehr erfüllend sein kann, weil man etwas Neues mit den eigenen Händen erschafft.

Deine heutige Impulsaufgabe

Nimm Dir vor, wieder mal etwas mit Deinen eigenen Händen zu kreieren. Wenn Du beruflich kreativ bist, hast Du vielleicht eher den Impuls nach Feierabend etwas anderes zu machen, als zu zeichnen oder kreativ zu sein. Ich empfehle es Dir dennoch, aber mit einer anderen Haltung der Tätigkeit gegenüber. Sieh es nicht als Arbeit.

Such Dir ein freies Projekt oder eine neue Technik, die Du nicht beherrscht, ein Material, was Dich reizt oder einen Kurs von einem Kollegen, einer Kollegin, die einen ganz anderen Stil hat als Du selbst, den Du aber interessant findest. Besuche diesen Kurs.

Ulli Lust und Studierende

Im Atelier die Zeit vergessen … Die Comiczeichnerin Ulli Lust und Ihre Studierenden der FH Hannover zu Gast in meinem Braunschweiger Atelier. (Foto: Roberta Bergmann)

Oder schaff Dir eine kreative Spielwiese mit etwas, was Du nicht mal beruflich nutzen möchtest. Sieh es als Hobby.

Ein Beispiel, dass mir da einfällt, ist die Illustratorin Kat Menschik, die auch schon in meinem Podcast zu Gast war. Sie hat damals erzählt, dass das Töpfern für sie ein Hobby ist, dem sie leidenschaftlich nachgeht, was aber bewusst nichts ist, von dem sie kommerziell leben möchte. Es ist eher etwas, in dem sie sich kreativ ausleben kann ohne den Druck, dass es «was werden muss», dass es jemandem gefallen muss. 

Ich habe vor etwa 10 Jahren wieder mit dem Ballett angefangen, auch etwas dass ich nur für mich tue, als Freude an der Sache, nicht, weil ich glaube darin gut zu sein oder es jemandem präsentieren möchte. Im Gegenteil, es ist nur für mich da. Aber es ist kreativ und nimmt mich in dem Moment voll ein. 

Und wenn Du Kreativität nur als Hobby oder Nebenberuf siehst, wird Dir diese Aufgabe wahrscheinlich leichter fallen, denn eventuell gehst Du eh schon mehr nach Deinem Lustprinzip vor, als Kreative, die von Ihrer Kreativität leben müssen. Dann schaue mal, was Dich aktuell reizt: Welche Technik, welches Material würdest Du gern mal mit Deinen Händen bearbeiten, es anfassen, fühlen, mit allen Sinnen körperlich erfahren. Es gibt ja auch durchaus Techniken, die einen hohen Körpereinsatz verlangen. Ich denke da zum Beispiel ans Siebdrucken oder ans Töpfern. Was es auch ist, ich wünsche Dir viel Spaß beim Entdecken!

Das war mein 44. Impuls für Dich!

Wenn Du noch Fragen dazu hast, schreib mir gern an oder sprich mir bei Speakpipe eine Sprachnachricht ein. Ich freue mich in jedem Fall über Feedback von Dir zu dieser speziellen Aufgabe! Lass mich wissen, ob dieser Impuls etwas mit Dir gemacht hat!

 


Diesen Blogartikel als Podcastfolge anhören

Und hier kommt die Impuls #44-Podcastfolge zum direkten Nachhören:

Der kreative Flow von Roberta Bergmann

 

 

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