Einfach kreativ sein

Einfach kreativ – Weniger ist mehr!

"In diesem Blogartikel dreht sich alles um die Einfachheit der Dinge – und vor allem in Deinem kreativen Schaffensprozess. Es braucht nicht viel, um Deine Ideen in tolle kreative Projekte umzusetzen. Lass Dich darauf ein und sei einfach kreativ!

Einfach genial – Genial einfach

Alles kann einfach sein, wenn Du nur zulässt, dass es einfach sein darf!

Das klingt vielleicht abstrakt, aber im Grunde ist es so einfach wie genial. Und sind nicht die besten Ideen ganz simpel und gerade deshalb so eindrucksvoll? Versuche heute mal, einfach genial zu sein, und damit meine ich schlicht und kreativ.

Wir neigen ja grundsätzlich dazu, Dinge unnötig kompliziert zu gestalten. Da bin ich auch nicht außen vor! Aus diesem Grund steht dieser Blogpost unter dem Motto

«Weniger ist mehr» – «Less is more»

Der Ausdruck wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert unter Architekten, Designern und Künstlern populär. Auch der Architekt und Dessauer Bauhausdirektor Ludwig Mies van der Rohe hat diese Formulierung wieder aufgegriffen.

Er wollte damit seine persönliche Vorstellung von Architektur zum Ausdruck bringen. Seine Entwürfe hatten schlichte, einfache Formen, schmückende Verzierungen lehnte er ab. Er zählte damit zu den Minimalisten.

Einfach kreativ ist nicht so einfach

Den Ausspruch «Die einfachsten Ideen sind meist die Besten» kennst Du bestimmt. Und dennoch sind die einfachsten Ideen leider oft auch die schwierigsten. Einfachheit ist gar nicht so einfach, wie man meinen könnte.

Es erfordert durchaus Mut, Dinge wegzulassen und zu verwerfen. Überlege einmal für Dich und Dein Themengebiet, wie Du Dich minimalistisch und «einfach kreativ» ausprobieren kannst.

Einfach kreativ - Glühbirne als Idee

Einfach kreativ, oft gar nicht so einfach! (Grafik: Roberta Bergmann & Joana Müller)

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man an sich selbst oftmals Riesenansprüche stellt. Man will es besonders gut und im Idealfall perfekt machen!

Es kann aber durchaus befreiend sein, komplexe Abläufe im eigenen kreativen Prozess zu entrümpeln. Die eigenen Ideen zu präzisieren und zu reduzieren und sich im Minimalismus zu üben.

Dazu gibt es auch das Kreativrezept Nr. 30 in meinem Buch «Kopf frei für den kreativen Flow». Da findest Du zwei Beispiele für Künstler, die nach dem Prinzip «Keep it simple» arbeiten. Wenn Du jetzt wissen willst, wer das ist und wie sie arbeiten, schau gern mal in mein Buch!

Nach dem Prinzip der Reduktion und Einfachheit funktioniert auch die bereits erwähnte Kunstform des Minimalismus. Und so funktioniert auch das Dichten von Haikus, Headlines, Kurznachrichten und der Mikroblogging-Dienst Twitter.

Minimalismus oder einfach kreativ

Die Methode kannst Du auch auf Deine eigenen Projekt übertragen.

In der Fotografie oder der Druckgrafik kannst Du vielleicht in Schwarzweiß oder Sepia mit klaren Formen und Strukturen arbeiten.

Als Maler:in könntest Du Deine Farbpalette auf ausgewählte Farben beschränken.

Bist Du Illustrator:in, reduziere Dich auf eine einfache Strichzeichnung und benutze nur einen Stift.

Du schreibst Songs und spielst in einer Band? Deine Werke können auch mit nur einem Instrument sehr gut klingen. Es gibt viele tolle Gitarren- oder Schlagzeugsolos!

Ein Kleidungsstück muss nicht zwingend einen komplizieren Schnitt mit vielen Einzelteilen haben. Denke über einfache Lösungen, wie zum Beispiel einen Poncho aus einem tollen, speziellen Stoff nach.

Wenn Du Schmuck gestaltest, dann reduziere Dich auf einfache Formen und Materialen. Ein Schmuckstück muss nicht immer prunkvoll sein, durch eine klare Formensprache kannst Du eine hochwertige und klare Ästhetik vermitteln.

Einfach denken

Ich möchte die Einfachheit jedoch nicht nur auf den eigentlichen Kreativprozess beschränken. Es geht auch darum, Deine Denkprozesse zu vereinfachen. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Du nicht mehr nachdenken sollst!

Viel mehr geht es darum, Deine Ansprüche und Deine Erwartungshaltungen zu überdenken. Dazu gibt es noch mehr im Beitrag zum Thema Mindset, lies da gern mal nach.

Es bringt Dich nicht weiter, Dir Projekte vorzunehmen, deren Schwierigkeitsgrad zu hoch ist und deren Umfang schlecht abzuschätzen ist. Das ist ein typisches Problem vieler Kreativschaffender und nicht unbedingt ein Anfängerfehler.

Klar lernt man mit der Zeit, Aufgaben besser ein- und damit abzuschätzen. Aber dennoch entpuppen sich manche Projekte auch für Fortgeschrittene erst im Laufe des Prozesses als Zeit-, Budget- und Kompetenzfresser.

 

Reduzierte Farben - Violett und Blau

Reduzierte Farbpalette in meinem Corporate Design, einfache Formen und gerade Linien, aber verschiedene Strukturen. (Grafik: Joana Müller)

Unperfekt und ohne nachzudenken

Wenn das Kreativprojekt zu komplex ist, kann es passieren, dass Du daran verzweifelst und den Überblick verlierst. Du verzettelst Dich und bist irgendwann total frustriert und blockiert.

Spätestens jetzt solltest Du die Reißleine ziehen, sonst wird es für dich uneffektiv und ineffizient. Und das Schlimmste ist:

Der Spaß am Machen und einfach kreativ sein geht verloren.

Daher ist meine persönliche Devise, öfter mal was hinrotzen. Einfach, schnell und vor allem ohne Perfektionsanspruch zu arbeiten ist immer besser, als gar nichts zu tun oder Projekte nicht zu Ende zu bringen! Und das wäre sehr schade um so manch gute Idee!

Mit einer Taubenfeder malen

Malen mit einer Feder und mit Tusche, dieses Bild entstand in einem meiner Workshops im Atelier. (Foto: Roberta Bergmann)

Einfach einschränken

Und wie beschränkt man sich jetzt beim kreativen Schaffen? Ich gebe Dir vier Stellschrauben, an denen Du drehen kannst, um Dein Projekt minimalistischer zu halten:

  1. Verkleinere Dein Budget! – So wird unter Umständen auch Dein finanzielles Risiko kleiner.
  2.  Schränke Dich zeitlich ein! – Wenn Du weniger Zeit hast, muss das Projekt automatisch vereinfacht und reduziert werden.
  3. Minimiere Dein Projekt, sodass Du weniger Manpower benötigst! – Weniger Manpower kann für alle Beteiligten mehr Gewinn bedeuten. Wobei das nicht zwangsweise etwas mit Geld zu tun haben muss! Es kann auch einfach ein Gewinn an mehr Zeit für Dich und Deine Familie sein.
  4. Setze Dir thematische, materielle oder formale Grenzen! – Zu viel Freiheit kann Dich ebenfalls blockieren.

Und dann verrate ich Dir jetzt noch einen Trick, um Deine Kreativität über Beschränkung in neue Bahnen zu lenken…

Beschränke deine Sinne!

Abhängig davon, welche Tätigkeit du ausübst, kannst du einen oder sogar mehrere Deiner Sinne beschränken. Das kann Dir helfen, Dich besser zu fokussieren oder Blockaden zu lösen. Die verbliebenen Sinne werden dadurch automatisch geschärft! Deine Konzentration steigt und Du kommst besser in Deinen kreativen Flow.

Wenn Du Dich zum Beispiel beim Schreiben nicht konzentrieren kannst, verschließe die Ohren mit Ohrenstöpseln.

Oder Du musst nachdenken, kannst aber keinen klaren Gedanken fassen. Dann schließe einfach Augen und Ohren.

Manchmal macht es auch Sinn, dass du dir die Nase zuhältst oder durch den Mund atmest, weil es stinkt oder aufdringlich riecht und Du dadurch komplett abgelenkt bist.

Blende den Rest Welt aus, sei ganz und gar bei Dir im Hier und Jetzt.

Und jetzt: Sei einfach kreativ und habe Spaß dabei!

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Podcast «Der kreative Flow», Folge 16.
Hier kannst Du sofort reinhören:

Der kreative Flow-Podcast

 

 

Noch keine Kommentare.

Schreibe einen Kommentar.