Der Illustrator Phillip Janta im Interview

Phillip Janta im Kurzinterview

Heute stelle ich Dir den Illustrator Phillip Janta in meiner kleinen Interviewreihe vor!

Ich hatte ihn vor einigen Jahren bereits in Leipzig vor meinem Podcast-Mikro. Hör gern mal in das Special #1 meines Podcasts aus Leipzig rein, zum Beispiel direkt am Ende des Interviews hier im Blog (oder überall, wo es Podcasts gibt)!

1. Wer bist Du und was machst Du?

Phillip Janta bei der Arbeit am Siebdrucktisch

Phillip bei der Arbeit am Siebdrucktisch (Foto: Dominik Wolf)

Mein Name ist Phillip Janta. Ich lebe und arbeite in Leipzig als Illustrator, Grafiker und Siebdrucker.

2. Wie kam es dazu, dass Du Illustrator geworden bist?

Seit meiner Kindheit zeichne und male ich. Bereits während meiner Schulzeit besuchte ich Zeichen- und Malkurse in meiner Heimatstadt Erfurt.

Im Anschluss daran versuchte ich mich, an einer Kunsthochschule zu bewerben und landete schließlich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

Dort lernte ich, dass Illustrator auch ein Beruf sein kann und außerdem meine Begeisterung für den Siebdruck, die bis heute anhält und sehr entscheidend war für meinen Kratz- bzw. Zeichenstil.

Phillip Janta - illustrative Arbeit "Sternenreiter"

Phillips illustrative Arbeit „Sternenreiter“

3. Hast Du besondere Rituale, um in den kreativen Flow zu kommen?

Wenn eine Tasse Kaffee, gute Musik und eine verschlossene Tür Rituale sind, dann das.

In meinem Kopf ist eigentlich immer kreativer Flow. Ich muss mir eine gewisse Ruhe verschaffen, um meine Gedanken auf Papier zu bringen. Von da aus geht es dann weiter.

Phillip Janta im kreativen Flow in seinem Atelier in Leipzig

Phillip im kreativen Flow in seinem Atelier in Leipzig (Foto: Dominik Wolf)

4. Welchen Tipp hättest Du gern Deinem jüngeren Ich gegeben?

Ruhe bewahren. Nicht ängstlich sein.

5. Was war bisher Dein tollster Illu-Job?

Phillip Jantas Konzert-Poster für die Donots

Phillips Konzert-Poster für die Donots

Die tollsten Jobs sind ja meistens die, die weniger Aufsehen erregen und oft nicht üppig honoriert werden.

Dafür kann man in ihnen viel besser aufgehen, etwas ausprobieren und sich auch mal darin verlieren.

Ich habe sehr gern an einer Serie namens »Westen werden« für ein Leipziger Stadtmagazin gearbeitet.

Daraus wurde dann sogar ein kleines Büchlein. Ab und zu arbeite ich für Bands.

Die Arbeit an einem Poster mit und für Robert Plant im letzten Jahr, hat mich sehr glücklich gemacht.

Phillip Jantas Konzert-Poster für Robert Plant

Phillips Konzert-Poster für Robert Plant & Alison Krauss

6. Mit wem würdest Du gern mal zusammenarbeiten oder/und gibt es „Traum-Projekte“?

Da ich ja »Der mit den Tieren« bin … »Brehms Tierleben« zu illustrieren oder eine Enzyklopädie der Vogelwelt meiner imaginären Inselwelt auf »Janta Island« fände ich toll.

Diese Tierreihe von Phillip Janta ist sehr bekannt und beliebt

Diese Tierreihe von Phillip Janta ist sehr bekannt und beliebt

7. Hast Du kreative Vorbilder, wer inspiriert Dich?

Ich mag die Illustrationen von Virgil Finlay. Er hat wie kaum ein zweiter die Bandbreite schwarzweißen Zeichnens ausgeschöpft. In Sachen Schraffur, Textur und dem Spiel aus positiv und negativ kann man sich da sehr viel abgucken.

Norman Rockwell, ein amerikanischer Maler, verstand es Situationen, wie auf einer Theaterbühne so zu präsentieren, dass man mitten im Moment die Aussage, die Pointe und den Witz in seiner schönsten Form sehen konnte. Etwas kitschig aber sehr empfehlenswert!

Und wer die hohe Schule des Scherenschnitts kennenlernen möchte, kommt nicht an der Ordensschwester Dorothea Brockmann vorbei. Ihre kaum bekannten Schnitte haben vor 100 Jahren Maßstäbe gesetzt und beeindrucken mich noch heute sehr.

8. An welchem aktuellen Projekt sitzt Du gerade?

Zur Zeit bereite ich eine kleine Ausstellung im Berliner »Supalife Kiosk« vor, packe für die »BuchDruckKunst« Messe in Hamburg und plane mit Freunden unser Gig Poster Festival »Busy Hands« im Mai.

In der Tat gehören Organisation und Kommunikation zu einem Großteil meiner Arbeit.

Poster für eine Ausstellung, illustriert von Phillip Janta

Poster für die Ausstellung „Illustrade #4“, illustriert von Phillip Janta

Wie gesagt, ich muss für Freiräume sorgen, um an neuen Bildern arbeiten zu können.

Demnächst erscheint ein Gin mit einem von mir gestalteten Etikett, ein Plattencover einer Leipziger Band und ich bebildere eine kleine handgebundene Ausgabe von »Sleepy Hollow«

9. Ein ultimativer Tipp für alle, die gern auch Illustrator*in werden möchten?

Schaut nicht so viel nach rechts und links, lieber ab und zu zurück und auf jeden Fall nach vorn.

Viel wichtiger als ein perfekter Stil ist die Lust auf Neues.

Für mich ist die Auseinandersetzung mit einem neuen Thema, zu dem ich Bilder beisteuern soll, JEDES MAL das Beste an meinem Beruf.

Und natürlich: Wer viel zeichnet ist klar im Vorteil 😉

 

Danke für das schöne Gespräch, lieber Phillip!

Die Antworten, die Du hier lesen kannst, sind kein Transkript aus der besagten Folge, sondern ein Bonus! Es lohnt sich also unbedingt, den Podcast mit Phillip Janta anzuhören.


Dieser Artikel ist eine Ergänzung zum Interview mit Phillip Janta  in meinem Podcast «Der kreative Flow».
Hier kannst Du Dir Special #1 direkt anhören:
Cover Podcast "Der kreative Flow"

 

 

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