Inspiration – wie Dich die Muse küsst

"In diesem Blogartikel möchte ich meine Gedanken zum Thema Inspiration mit Dir teilen. Das Wort kommt aus dem Lateinischen «inspiratio», ‚Beseelung‘ oder auch ‚Einhauchen‘. Per Definition bei Wikipedia bildet die Inspiration außerdem den Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität. Eine schöne und sehr treffende Beschreibung. Schlussendlich gibt es ohne Inspiration keinen kreativen oder künstlerischen Output, keinen kreativen Flow. Sie haucht Deinem Projekt Leben ein und gibt ihm eine Seele. Sowohl Seele als auch Inspiration sind etwas nicht real greifbares, aber entscheidend für Dein kreatives Selbst oder eben Deinen kreativen Output.

Kurz vorab

Die Inspiration wird auch als Eingebung oder unerwarteter Einfall beschrieben. Sie ist der Ausgangspunkt für den kreativen Flow, die Basis für den kreativen Schaffensprozess im allgemeinen und natürlich auch für mich. Ohne Inspiration gäbe es keinen Content für neue Blogartikel oder Podcastfolgen.

An dieser Stelle möchte ich die Illustratorin und Musikerin Julie Weißbach aus ihrem Buch «Hinter dem Rauschen der Welt klopft das Herz» zitieren.

«Die Inspiration kennt nur den Augenblick!»

Das Buch findest Du auch auf dem Cover dieses Blogartikels. Julie hat mir eine tolle Nachricht für meinen Podcast eingesprochen und gesungen. Diese hat mich dann zur gleichnamigen Podcastfolge (siehe unten!) und auch zu diesem Blogpost inspiriert.

Hast Du schon einmal bewusst darüber nachgedacht oder weißt Du bereits, was Dich inspiriert? Wenn ja, setzt Du Dich bestimmten Dingen oder Situationen gezielt aus, um Dich inspirieren zu lassen und in Deinen kreativen Flow zu kommen?

Kreativmethoden

Im Grunde kann ja alles als Inspiration dienen. Als Kreativschaffender sollte man immer mit «offenen Augen» durchs Leben gehen, um Impulse für den eigenen Schaffensprozess zu erkennen und in sich aufzusaugen wie ein Schwamm.

Tipp: Halte Deine Ideen nach Möglichkeit sofort fest … ganz altmodisch analog, mit Stift und Papier oder digital via Smartphone und der passenden App!

So entsteht relativ schnell eine stattliche Sammlung von Gedanken und Ideen für Deine kreativen Projekte, eine Liste mit Dingen, die man unbedingt noch realisieren möchte … und daraus schöpft man dann. Ideenbücher oder -boxen sowie ein Visionboard können Dir ebenso als Gedankenstütze für Deine Inspiration dienen.

Roberta mit ihrem Buch "Kopf frei für den kreativen Flow"

Autorenfoto zum Sachbuch: „Kopf frei für den kreativen Flow“, Haupt Verlag, 2018 (Foto: Roberta Bergmann)

Abgesehen von den kleinen oder großen Dingen, die uns tagtäglich im Alltag begegnen und, vielleicht auch nur rein zufällig, unsere Fantasie beflügeln, gibt es Kreativmethoden, die Du immer anwenden kannst, um Dich gezielt selbst zu inspirieren. In meinem Buch «Kopf frei für den kreativen Flow» findest Du diverse Kreativtechniken, von denen ich Dir an dieser Stelle zwei etwas genauer erläutern möchte.

Reizwort- und Reizbild-Methode

Für diese Technik suchst Du Dir ein beliebiges Buch, gern ein Duden oder ein Lexikon oder eine Zeitschrift. Schlage willkürlich eine Seite auf und schau, welches Wort Dir als erstes ins Auge springt.

Reizworttechnik mit Wörterbuch

Mit einem Wörterbuch kannst Du die Reizwort-Methode ausprobieren. (Foto: Nina Sieverding für das Buch „Kopf frei für den kreativen Flow“, Haupt Verlag, 2018)

Ähnlich funktioniert die Technik mit Bildern. Das Ausgangsmaterial ist diesmal jedoch ein Bilderpool, aus dem Du willkürlich ein oder mehrere Bilder ziehst beziehungsweise auswählst. Vielleicht kennst Du das Prinzip bereits aus der Psychologie.

Ob bewusst oder nicht, Worte und Bilder haben immer eine Wirkung auf uns!

Dein Ergebnis kannst Du dann mit Deinem Thema oder Kreativprojekt, welches Dich gerade beschäftigt und für das Du Inspiration brauchst, abgleichen. Du kannst es in Beziehung setzen, kombinieren, hinzufügen oder abziehen … lass Dich dabei treiben und experimentiere.

Schnipseltechnik

Viele Künstler arbeiten bewusst oder unterbewusst mit der Schnipseltechnik, um sich zu inspirieren. Nehmen wir beispielsweise David Bowie, er hat mit der Schnipseltechnik seine Songtexte gefunden und geschrieben. Hier werden viele Einzelwörter sowie -bilder, neu miteinander und mit dem eigenen Thema kombiniert. Ziel dieser Methode ist es, über scheinbar willkürliche Verknüpfungen das divergente Denken anzuregen. Das bedeutet nichts anderes als unkonventionelle Ideen zu generieren und Dein Denken so in ungewöhnliche Bahnen zu lenken.

Schnipseltechnik nach David Bowie

Schnipseltechnik nach David Bowie (Foto: Roberta Bergmann, nachgestellt zu einem Foto aus dem David-Bowie-Archiv, aus dem Buch: „Kopf frei für den kreativen Flow“, Haupt 2018)

Als Kreativschaffende/r musst Du die Anreize finden, die Dich begeistern oder triggern. Horche in Dich hinein, setze Dich intensiv mit Dir auseinander und schöpfe daraus die Kreativität für Deine künstlerische Arbeit. Letztendlich ist es einfach eine Typfrage, denn was Du absolut inspirierend findest, ist für andere total langweilig und uninteressant. Das muss jede/r für sich selbst herausfinden.

Meine persönliche Inspiration

Vielleicht mal aus meiner Sicht gesprochen … was finde ich inspirierend?

Bei mir sind es immer Dinge, die mich irgendwie emotional berühren. Das kann ein Thema oder ein Ort sein. Ein Bild, ein Text oder ein Film der mich inspiriert und in diesem Moment intuitiv etwas in mir auslöst. Ich bin berührt und möchte mich näher damit auseinandersetzen, ergründen, warum es mich berührt.

Mit meinem kreativen Output möchte ich andere teilhaben lassen. Ich möchte den Menschen, die mein kreatives Werk anschauen, lesen oder hören, in gewissem Sinn dieses Gefühl «weitergeben» und sie auf emotionaler Ebene erreichen!

Andererseits aber glaube oder besser gesagt fürchte ich, dass andere gar nicht so inspirierend finden, was mich selbst so sehr bewegt. Vielleicht wollen sie emotional nicht berührt werden, oder sie möchten sich emotional einfach nicht mit dem Thema auseinandersetzen.

Was inspiriert Dich?

Inspiration, Fotocollage

Was inspiriert Dich? (Foto-Collage: Joana Müller)

Dabei muss man natürlich auch die Sozialkompetenz des Einzelnen berücksichtigen. In welchem Umfeld ist jemand aufgewachsen und welche Erfahrungen haben ihn geprägt. Menschen, die von meinen persönlichen Schlüsselreizen absolut nicht inspiriert werden, begeistern sich vielleicht für wissenschaftliche Fakten, mathematische Gleichungen oder historische Ereignisse.

Neugier, Wissensdurst und der Drang, den eigenen Horizont zu erweitern, kann ebenfalls sehr beflügelnd und motivierend sein. Es gibt auf dieser Welt so viel zu entdecken, aber leider ist es schlicht und einfach unmöglich, all das selbst auszuprobieren!

An dieser Stelle möchte ich Dir noch ein Zitat von Ernest Hemingway passend zum Thema mit auf Deinen kreativen Weg geben …

«Ich habe gelernt, die Quelle meiner Inspiration beim Schreiben nie ganz auszuschöpfen, sondern immer aufzuhören, solange noch etwas übrig war, dass sich über Nacht aus derselben Quelle wieder auffüllen konnte.»

Ich mag diese Vorstellung!

Inspiration für Deine Ohren – Meine Kreativ-Podcast-Empfehlungen für Dich!

Zu guter Letzt hätte ich noch kreativen Input für Deine Ohren. Ich liebe Podcasts. Und ich finde es super, mich durch verschiedene Podcasts zu hören und all die tollen Dinge, die da erzählt werden, aufzusaugen und mich davon inspirieren zu lassen.

Ich höre Podcasts bei allen möglichen Alltagsaktivitäten … beim Spazierengehen oder Autofahren, zum Wäscheaufhängen, Aufräumen und beim Einschlafen. Auch beim Intuitiven Zeichnen oder Colorieren, zur Fotoretusche oder beim Layouten, also kurz gesagt, wenn meine aktuelle Tätigkeit keine «aktive» Denkleistung erfordert, höre ich gern einen guten Podcast.

Ich dachte, es ist schön, Dir hier mal eine Liste von Podcasts vorzustellen, die mich persönlich inspirieren:

Was mit Kunst – Ein Podcast von und mit dem Galeristen Johann König

Freelance Designer Podcast von der Designerin Lisa Koch

Rastlos – Dein Podcast für Entschleunigung und mehr Selbstvertrauen von Nathalie Mauckner

Creative Pep Talk englischer Podcast von dem Illustrator Andy J. Pizza

Kunst verkaufen Podcast von der Ikonenschmiede

Der Mindclass-Podcast – Vom Glück und anderen Enttäuschungen von und mit Steffen Böttcher und Falk Gustav Frassa

form Design Podcast vom FORM Design Magazin

Und jetzt lass Dich inspirieren und finde (in) Deinen kreativen Flow!

Für noch mehr inspirierenden Input kannst Du Dir gern noch meine Inspirations-Podcastfolge anhören. Da gibt es neben Julies O-Ton auch noch einen tollen, berührenden Song von ihr zu hören!

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Podcast «Der kreative Flow», Folge 15.
Hier kannst Du reinhören:

Der kreative Flow-Podcast

 

 

Cover dieses Blogbeitrags: Julie Weißbach: «Hinter dem Rauschen der Welt klopft das Herz», Verlag Agentur Altepost, 2020. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin. (Foto: Nico Heise)

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