11 Mrz Impuls #40: Wie Du in den kreativen Flow kommst
Im heutigen Impuls und Blogartikel erfährst Du, wie Du in den kreativen Flow kommst. Dazu gibt es eine praktische Impulsaufgabe.
Alle weiteren Impulse, die Dich aktiv kreativ(er) machen, findest Du übrigens hier auf dem Blog.
Was ist „Flow“?
Heute möchte ich mit Dir über den kreativen Flow sprechen. Was ist denn Flow jetzt überhaupt?
Flow (englisch für „fließen, rinnen, strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.
Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi (1934–2021) gilt als Schöpfer der Flow-Theorie, die er aus der Beobachtung verschiedener Lebensbereiche, u. a. von Chirurgen und Extremsportlern, entwickelte und in zahlreichen Beiträgen veröffentlichte. Heute wird seine Theorie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen.
Flow kann bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) entstehen.
Der Flow-Zugang und das Flow-Erleben sind individuell unterschiedlich.
Flow-Zustände können bei entsprechenden Bedingungen in hypnotische oder ekstatische Trance übergehen. Manche Wissenschaftler verstehen den Flow selbst bereits als Trance.
Was ist „der kreative Flow“?
Dem kreativen Output, den Du ja hoffentlich hast, geht also eine intensive Auseinandersetzung mit Deinem Thema, Deinem Material und Deinem Gedanken voraus.
Um sich intensiv mit etwas beschäftigen zu können, brauchst Du Zeit und Ruhe für die eigene Kreativarbeit. Das wiederum ist wichtig für die Ausbildung Deiner kreativen Identität.
Nur mit genügend Zeit zum Arbeiten und einer ruhigen-entspannten Umgebung ist es möglich, den kreativen Flow zu erleben.
Studien von Mihaly zufolge kommen Menschen bereits nach 15-20 Minuten in den Flow! Und dabei spielt die Tätigkeit keine Rolle, auch während der Hausarbeit kann man in den Flow geraten.
Der Flow ist dabei vergleichbar mit einem Sucht-Zustand, denn im Flow werden Glückshormone, wie Dopamin, Serotonin und Endorphin ausgeschüttet. Die Ich-Grenzen werden aufgehoben, das Unbewusste kann hervortreten und Bewusstsein und Unterbewusstsein treten in den Austausch. Alles scheint leicht von der Hand zu gehen und bei kreativen Menschen sprießen die Ideen und kreative Ergebnisse entstehen.
Was brauchst Du für Voraussetzungen, um in den kreativen Flow zu kommen?
Du solltest Dich zuerst in der richtigen Balance zwischen Anspannung und Entspannung befinden. »Anspannung« bedeutet: Fokus, Aufmerksamkeit, positiver Druck, Wille. »Entspannung« bedeutet: stressfrei, offen und neugierig der Situation gegenübertreten.
Ebenso spielt der passende Schwierigkeitsgrad dabei eine wichtige Rolle: Ist die Aufgabe zu schwer, bist Du schnell demotiviert und blockiert. Ist die Aufgabe zu leicht, bist Du unterfordert, gelangweilt und lustlos. Der Schwierigkeitsgrad sollte höher sein, als gewohnt, sodass es eine Herausforderung darstellt. Gleichzeitig sollte er aber nicht zu hoch gesteckt sein, sodass es unrealistisch ist, die Aufgabe überhaupt zu meistern.
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist, dass Du Dir genügend Zeit für Deinen Kreativprozess nehmen solltest. Der Flow setzt nicht selten direkt nach der Inspiration ein.
Das Gegenteil von „Flow“
Das Gegenteil von kreativem Flow ist eine Kreativblockade. Die willst Du möglichst vermeiden.
Daher Achtung: Nichts verhindert kreativen Flow mehr als Zeitstress. Daher brauchst Du ein richtig gutes Zeit- und Selbstmanagement. So holst Du das meiste aus Deiner kreativen Tätigkeit heraus und die Chance auf den kreativen Flow steigt!
Okay, jetzt weißt Du, was Flow ist, aber wie definierst Du Deinen eigenen kreativen Flow? Um in diesen zu kommen, brauchst Du individuellere Voraussetzungen. Die können bei jedem und jeder Kreativen anders sein. Es kommt nämlich ganz darauf an, was Du brauchst, um Dich wohl zu fühlen.
Deshalb kommt hier die heutige Impulsaufgabe für Dich:
Deine Flow-Aufgabe
Denke mal an Situationen in Deiner Vergangenheit, in denen Du richtig gut kreativ schaffen konntest, wo Dir Deine Aufgaben leicht von der Hand gingen, Du die Zeit völlig vergessen konntest, der Stress von Dir abfiel, es Spaß gemacht hat an Deiner kreativen Idee zu arbeiten und sie umzusetzen. Wie bist Du in diesen Zustand geraten? Was waren Deine Voraussetzungen?
Du kannst aus verschiedenen Blickrichtungen darauf schauen: Sicherlich warst Du gesund und munter, ausgeschlafen, nicht allzu hungrig oder durstig. Dir war nicht zu warm und nicht zu kalt und Du saßt wahrscheinlich auch nicht im Wind oder bei Regen draußen. Deine Grundbedürfnisse waren also befriedigt. Desweiteren hattest Du vielleicht vorab etwas Inspirierendes gesehen oder gehört oder jemand hat dich motiviert oder Du hast Dich selbst zu der Aufgabe motiviert, z.B. weil das Ziel, dass Du damit erreichen wolltest, verlockend und positiv erschien.
Denk mal weiter nach und werde konkreter:
> Wo saßt, gingst oder standest Du bei Deinem letzten kreativen Flow-Erlebnis?
> Welche Tools und Materialien hast Du benutzt?
> Gab es Musik oder andere akustische Reize?
> Wie war die Lichtstimmung?
> Hattest Du genügend Zeit vor Dir oder gab es eine Verknappung von Zeit?
> Spielten Gerüche oder die Abwesenheit von Gerüchen eine Rolle?
> Warst Du ganz allein oder in Gesellschaft?
> Wer war bei Dir und war das wichtig für Deinen Flow?
All das können Faktoren sein, die Dir persönlich wichtig sind, um in den kreativen Flow zu kommen. Braucht der eine vielleicht einen gewissen Zeitdruck, ist es für die andere ein Kreativkiller zu wissen, dass die Zeit begrenzt ist. Liebt der eine den Geruch eines heißen Kaffees oder frisch gebackenem Kuchen (wenn man z.B. in einem Café sitzt und schreibt), braucht die andere absolute Ruhe und arbeitet in lauter Umgebung ausschließlich mit Noise-Cancelling-Kopfhörern. Wieder andere sind am liebsten in Gemeinschaft kreativ, brauchen eine lockere Atmosphäre und die Bestätigung von Dritten bzw. Sie brauchen vielleicht auch das Gefühl, nicht allein mit sich zu sein.
Weitere Ideen:
Nimm Dir Dein Notizbuch, und schreibe auf eine neue Seite die Überschrift „Was ich brauche, um in den kreativen Flow arbeiten zu kommen“.
Und dann führst Du alle Punkte auf, die ideal (!) wären. Auch wenn vielleicht nie alle Punkte in der Realität eintreffen werden, so ist es gut, sie alle mal zu sammeln.
So kannst Du immer mal wieder rekapitulieren, was Dir fehlt, wenn es mal mit der Kreativität nicht läuft und Du eher eine Kreativblockade hast als im kreativen Flow zu sein.
Mit der Zeit wirst Du diese Liste dann immer weniger brauchen und anschauen, denn es wird sich eine Routine entwickeln, wenn Du regelmäßig kreativ arbeitest.
Dennoch habe auch ich manchmal noch ein Brett vor dem Kopf, obwohl ich schon so lange beruflich kreativ bin. Dann will einfach nichts gelingen und ich komme auch nicht wirklich in den Flow. Da hilft es, sich die Situation, in der man gerade ist, selbst vor Augen zu führen und sie zu betrachten, als wäre man ein Außenstehender, eine Außenstehende. Man versucht in dem Moment, objektiv zu sein (ohne Emotion). Dann stelle ich oft erst fest, wo der Schuh drückt. Ich habe z.B. ein ganz anderes Problem (Was mit der kreativen Aufgabe nichts zu tun hat), was mich unbewusst belastet und vom Kreativsein und der Offenheit und Durchlässigkeit, die ich dafür brauche, abhält. Oder ich bin einfach überarbeitet. Dann ist es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und den Ort zu wechseln oder eine Pause einzulegen und sich etwas Gutes zu tun.
All das kannst Du herausfinden, wenn Du Dich bewusst beobachtest, wenn Du kreativ bist.
Das war mein 40. Impuls für Dich!
Wenn Du noch Fragen dazu hast, schreib mir gern an oder sprich mir bei Speakpipe eine Sprachnachricht ein. Ich freue mich in jedem Fall über Feedback von Dir zu dieser speziellen Aufgabe! Lass mich wissen, ob dieser Impuls etwas mit Dir gemacht hat!
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