Deine kreative Identität

Impuls #32 – Deine kreative Identität

Im heutigen Impuls sprechen wir mal über Deine kreative Identität. Und ich gebe Dir einen Impuls mit an die Hand, wie Du Deine Identität besser definieren kannst. 

Alle weiteren Impulse, die Dich aktiv kreativ(er) machen, findest Du übrigens hier auf dem Blog.

Was ist Identität und was bedeutet „kreative Identität“?

Identität ist wie ein Fingerabdruck

Deine Identität ist einmalig wie Dein Fingerabdruck (Grafik: Free Vector, Freepik)

Heute möchte ich mit Dir über Deine kreative Identität sprechen! Und da das ein großes Thema ist, zu dem ich auch gerade ein Buch schreiben, geht es heute um einen Teilaspekt Deiner kreativen Identität, die wir näher beleuchten wollen.

Doch bevor wir zu Deiner Impuls-Aufgabe kommen, erstmal die Frage, was meine ich überhaupt, wenn ich von Deiner kreativen Identität spreche? Deine persönliche Identität ist einmalig. Es gibt keinen zweiten, der so ist wie Du. Deine Identität ist die Gesamtheit Deiner Eigenheiten und (Charakter-)Eigenschaften, die Dich von allen anderen Menschen unterscheidet. 

Und Deine Identität ist nichts Festgeschriebenes. Sie verändert sich, auch im Zusammenspiel mit anderen, in Interaktion.

Du wirst zwar Deine Identität nie komplett ändern oder gar verlieren, aber sie ist im Fluss und wandelt sich mit Deinen Erfahrungen, Erlebnissen und Werten.

Frag Dich: Wer war ich schon? Wer bin ich jetzt gerade? Wer will ich noch werden?

Die Psychoanalyterikerin Verena Kast beschreibt Identität in Ihrem Buch „Immer wieder mit sich selber eins werden – Identität und Selbstwert entwickeln in einer komplexen Welt“ (Patmos, Ostfildern, 2018, Seite 7) folgendermaßen:

»Identität ist vor allem auch die Auseinandersetzung mit dem Gefühl für sich selbst und mit dem eigenen Selbst(wert)gefühl, verbunden mit Eigenwirksamkeit, also dem Gefühl, etwas im eigenen Leben bewirken zu können.«.

Deine Teil-Identitäten

»Identität« ist ein sehr großer und schwer greifbarer Begriff. Vielleicht wird es einfacher und konkreter, wenn ich ihn passend zu Deinen verschiedenen Lebensbereichen aufschlüssele und Deine Identität in Teil-Identitäten unterteile (zu denen auch die kreative Identität zählt):

Gender-Teil-Identität
Du bist z.B. weiblich/männlich/divers, das ist Deine Gender-Identität. Was macht Dich als Mann/Frau/genderneutrale Person aus und wie beeinflusst es Dein Leben, Deine Werte und Dein Handeln?

Familiäre Teil-Identität
Du bist zum Beispiel Tochter/Sohn, Bruder/Schwester, Mutter/Vater, Freund*in, Partner*in, das ist Deine familiäre Identität. Die Sozialisation innerhalb eines individuellen Familiengeflechts ist prägend und wirkt bewusst und unbewusst auf Deine weiteren Lebensbereiche ein. 

Spirituelle Teil-Identität
Du bist zum Beispiel gläubig/atheistisch/altruistisch, das ist Deine spirituelle Identität, die ebenfalls prägend auf Deine Weltsicht und auf Deine anderen Teil-Identitäten wirken kann.

Ethische/Kulturelle Teil-Identität
Und es gibt noch mehr: Du vertrittst vielleicht eine bestimmte Weltanschauung und bist zum Beispiel nihilistisch, antroposophisch, humanistisch geprägt, das könnte man als ideologische, moralische und ethische Identität definieren. Nicht zu vergessen Deine kulturelle Identität, also welchem Kulturkreis Du angehörst. 

Berufliche Teil-Identität
Deine berufliche Identität ist der Teil einer beruflichen Branche, der Du Dich zugehörig fühlst. 

Kreative Teil-Identität
Darüber hinaus hat jeder Mensch eine kreative Identität. Sie wird von den anderen Teil-Identitäten ebenfalls geformt und beeinflusst. 

Deine Identität – Wer bin ich?

Deine Identität besteht aus vielen Teil-Identitäten. (Grafik: Roberta Bergmann)

Deine kreative Identität

Die kreative Identität definiere ich als kreative Stimme, die jede*r von uns in sich trägt. Diejenigen, die ihre Stimme öffentlich erklingen lassen, machen damit ihre Ideen, Gefühle und Gedanken für andere sichtbar und sie drücken sich so künstlerisch, kreativ, musisch und ästhetisch aus.

Roberta Bergmann im Atelier vor ihrem Bild "Meer"

Das bin ich in meinem Atelier vor meinem (damals noch work-in-progress) Werk „Meer“. Mein künstlerisches Werk ist ein Teil meiner kreativen Identität. (Foto: Roberta Bergmann)

Sie beschreiben und spiegeln dabei die Welt und wollen sozial teilnehmen und die Gesellschaft vielleicht sogar durch ihr kreatives Schaffen verändern. 

Die kreative Identität äußert sich also bei Dir persönlich in Deinem gesamten kreativen Output, den Du erschaffst und veröffentlichst. Die kreative Identität kann sich auch in Deinem Stil äußern, den Du durch Deine Arbeit entwickelst und der sich in Deinen Themenfeldern widerspiegelt, die Du bearbeitest. Deine kreative Identität ist alles, was Dich authentisch kreativ »Du selbst» sein lässt, es ist Dein kreatives Selbstverständnis.

Es ist auch das, was andere in Dir und Deinem kreativen Output sehen. Und hier fließen die oben genannten Teil-Identitäten mit ein: Deine Erziehung, Deine Werte, Vorstellungen, Charakterzüge, Deine gestalterische (Aus)bildung, die dadurch ausgeprägten Haltungen, Fähig- und Fertigkeiten, Dein Sinn für Ästhetik und einiges mehr. 

Deine Impulsaufgabe zur kreativen Identität

Die heutige Aufgabe ist eine Bestandsaufnahme, eine Reflexion des «Jetzt». Und damit kannst Du Deine kreative Zukunft planen.  

Manchmal fällt es schwer, die eigene kreative Identität zu beschreiben, weil man einfach mit sich selbst nicht objektiv genug sein kann. Ähnlich wie man selbst schwer den eigenen Stil benennen und definieren kann. Daher kommt hier ein Trick, wie Du Deine kreative Identität erkennen kannst, verpackt in Deiner heutigen Impuls-Aufgabe: 

Diese Aufgabe geht besser zu zweit

Suche Dir für die heutige Aufgabe einen Sparringspartner*in. Das kann eine Kolleg*in, eine Freund*in sein.

Besser kein Familienmitglied (aus Gründen! Familienmitglieder sind oft genauso wenig objektiv wie Du).

Vielleicht suchst Du Dir jemanden, der dieselbe Frage hat, wie Du, sodass Ihr Euch gegenseitig helfen könnt, die Antwort für den jeweilig anderen zu finden.

Nehmt Euch jeweils 30 Minuten Zeit und beantwortet die Frage:

> Wie würdest Du mich beschreiben? Was macht meine Persönlichkeit aus?
> Welche Eigenschaften (Stärken, Schwächen) habe ich?
> Was macht meine kreative Arbeit aus?
> Wie würdest Du meinen kreativen Output beschreiben? Wo liegen meine Stärken und Schwächen?
> Wie würdest Du mein kreatives Angebot beschreiben? Was nimmst Du wahr, wenn Du Dir mein Portfolio/meine Webseite/meinen Instagramkanal ansiehst?»

Lass Deine*n Partner*in Zeit bei den Antworten!

Du darfst nachfragen stellen, wenn Du etwas nicht verstehst. Aber es ist ganz wichtig, dass Du nicht unterbrichst oder in eine Verteidigungshaltung gehst («Nein, so ist das nicht.» «Ich will nicht das und das ausdrücken, sondern das und das …» etc).

Der Fokus liegt auf dem Zuhören

Schreibe Dir mit, was über Deine Persönlichkeit, über Deinen kreativen Output, Dein Angebot und Deine Außenwirkung gesagt wird.

Vielleicht nehmt Ihr Euch auch per Audio auf, um das Gesagte noch einmal nachhören zu können.

Seid ehrlich beim Beschreiben, lobt die Stärken, traut Euch aber auch, die Schwächen zu nennen, bleibt konstruktiv in der Kritik.

Fasst das Gesagte anschließend nach einer Überlegungsphase (vielleicht schreibst Du alles nochmal als «About you» Text noch einmal auf) schriftlich und/oder mündlich zusammen.

Dabei spricht nun der-/diejenige über sich selbst, mit den Worten, die sie/er vom Gegenüber empfangen hat. Lass diese Worte anschließend sacken.

Überlege, was davon findest Du gut? Was davon ist Dir neu? Was davon gefällt Dir vielleicht gar nicht?

Nun kannst Du Dein eigenes Bild, Dein inneres Bild oder auch «Selbstbild» von Deiner Identität skizzieren. Schreibe dazu Stichpunkte zu Deiner Persönlichkeit auf und beschreibe Deinen kreativen Output, was Du damit aussagen möchtest, was Deine Ziele sind, warum Du kreativ bist? Wen Du damit ansprechen möchtest und wen nicht. 

Diese Aufgabe kannst Du immer wieder in Abständen ausprobieren, um Deine Positionierung zu bestimmen, zu ändern sowie Deine kreative Identität zu hinterfragen und zu festigen. 

 

Das war mein 32. Impuls für Dich!

Wenn Du noch Fragen dazu hast, schreib mir gern an oder sprich mir bei Speakpipe eine Sprachnachricht ein. Ich freue mich in jedem Fall über Feedback von Dir zu dieser speziellen Aufgabe! Lass mich wissen, ob dieser Impuls etwas mit Dir gemacht hat!


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Und hier kommt die Impuls #32-Podcastfolge zum direkten Nachhören:

Der kreative Flow von Roberta Bergmann

 

 

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