04 Mrz Antje von Stemm im Kurzinterview
Heute stelle ich Dir die Illustratorin und Autorin Antje von Stemm in meiner kleinen Interviewreihe vor.
Sie war außerdem mein Gast in Folge 80 meines Podcasts. Die Folge findest Du am Ende des Interviews (oder überall, wo es Podcasts gibt)!
1. Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Antje von Stemm und ich bin eine multidisziplinäre Künstlerin aus Hamburg. Meine Wurzeln liegen in der Kinderbuch-Illustration, das habe ich in Hamburg an der HAW studiert.
Meine Spezialgebiete sind Pop-up-Bücher und Bastelbücher. Und sämtliche Kombinationen daraus: Ich habe POP-IT-YOURSELF entwickelt, ein Pop-up-Buch zum Selberschreiben, Selberzeichnen und Selberbasteln. Mit dieser Bastelvorlage haben schon fast 5000 Kinder eigene Pop-up-Bücher gestaltet. Hier kannst du mehr darüber erfahren.
Mit und um meine Buchprojekte entwickle ich Workshops und Weiterbildungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Außerdem drehe ich zu meinen Projekten kleine Video-Tutorials.
2. Woher kommt Deine Leidenschaft für Pop-Up-Bücher?
Ich mag das Überraschende daran – to „pop up“ heißt ja „plötzlich auftauchen“. Wenn ich in meinen Veranstaltungen ein Pop-up-Buch öffne, sind die Kinder oft spontan lautstark begeistert, das ist echt toll. Darüber kann ich mich immer wieder freuen. Diese Begeisterung ist dann auch ein super Startpunkt für einen Workshop – „das-will-ich -auch-können“ ist ein prima Motor!
Außerdem liebe ich Papier. Es ist einfach ein so tolles und flexibles Material. Einfach zu bearbeiten und nicht so teuer. Und außerdem kompostierbar …
3. Gibt es Rituale bei Dir, um in den kreativen Flow zu kommen?
Eigentlich nicht. Ich muss mir bloß alles zur Seite schieben und mich auf meinem Stuhl festkleben. Wenn ich feststecke, dann räume ich erst mal meine Schreibtische auf und sortiere mein Material. Das kann ich stundenlang machen und nebenbei schon mal ganz locker anfangen, über mein Projekt nachzudenken.
Die Aufgeräumtheit verschwindet dann natürlich sofort wieder, wenn ich „richtig“ loslege. Dann entsteht ganz schnell absolutes Chaos.
4. Welchen Tipp hättest Du gern Deinem jüngeren Ich gegeben?
Vertraue deinem Gefühl. Und gib nichts ab, mit dem du selbst nicht 100% zufrieden bist.
5. Worum geht es in Deinem Buch „Paper Magic“?
In PAPER MAGIC zeige ich, wie man diverse Objekte aus Papier herstellen kann, die alle einen überraschenden Moment haben. Es gibt darin zum Beispiel eine Fingerfalle, Flexagons und superlaute Knallklatschen. Viele der vorgestellten Objekte können wie Zaubertricks vorgeführt werden, manche machen einfach nur Spaß.
Diese Papierobjekte habe ich mir nicht alle selbst ausgedacht, sie kommen zum Teil auf meiner Sammlung ganz alter, vergriffener Bastelbücher. Ich habe sie gemeinsam mit einer Gruppe Kindern weiterentwickelt und so neu erklärt, dass auch wirklich ALLE sie nachmachen und vorführen können. Zu dem Buch gibt es auch eine Reihe kurzer, lustiger Video-Tutorials, die ganz genau zeigen, wie es geht. Auch ohne langweilige Gebrauchsanweisungen.
Mehr über PAPER MAGIC findest du hier
6. Mit wem würdest Du gern mal zusammenarbeiten oder gibt es „Traum-Projekte“?
Das Projekt, an dem ich gerade arbeite, ist schon ganz schön nah dran am Traumprojekt …
Aber ich liebe Kooperationen und Kollaborationen aller Art. Und ich arbeite immer wieder auch sehr gern in Teams.
7. Hast Du kreative Vorbilder, wer oder was inspiriert Dich?
Das finde ich die schwierigste Frage. Mich inspiriert so vieles und auch immer mal wieder einzelne Personen. Und es gibt auch immer wieder ganz inspirierende Momente während meiner Workshops. Aber konkrete Vorbilder habe ich eigentlich nicht.
8. An welchem aktuellen Projekt sitzt Du gerade?
Ich habe vor über einem Jahr einen Monat Offline-Auszeit in einer Künstler-Residenz in Finnland gemacht. Das war echt toll. Dort habe ich den Anfang einer Idee entwickelt, die mich seitdem als Side-Projekt begleitet. Seitdem konnte ich mir immer mal wieder ein paar Wochen oder Tage in meinem Kalender für dieses Projekt reservieren. Es wird etwas ganz anderes, als ich bisher gemacht habe, ich bewege mich eindeutig außerhalb meiner Komfortzone. Ich entwickle eine ganze fantastische Welt mit ineinander verwobenen Geschichten. Ich baue Figuren aus Draht, Wolle und Papier und bastle einen großen Stein aus Pappmache, der eigentlich ein Raumschiff ist. Nebenbei schreibe ich die Geschichte auf. Die Form wird immer klarer, aber es ist auch noch ein weiter und spannender Weg.
9. Was schätzt Du an Deiner Arbeit als freiberufliche Autorin, Illustratorin und Pop-Up-Künstlerin am meisten?
Die Flexibilität. Sowohl in den täglichen Arbeitszeiten als auch inhaltlich. Ich habe immer die Möglichkeit zur Richtungsänderung oder -korrektur. Und beginne ich mich zu langweilen, bin nur ich selbst schuld – ich kann mir ja etwas anderes ausdenken. Das ist echt toll!
Danke für das schöne Gespräch, liebe Antje!
Die Antworten, die Du hier lesen kannst, sind kein Transkript aus der besagten Folge, sondern ein Bonus! Es lohnt sich also unbedingt, den Podcast mit Antje anzuhören.
Ich war mit Antje in Kopenhagen auf Kreativreise. Auf dem Podcast nehmen wir Dich dahin mit!
Und es gibt auch noch einen Bonus von unserer Reise, den Du nur hören kannst, wenn Du den Podcast bei Steady unterstützt. Also tue was Gutes: Supporte meine Arbeit und erhalte als Dank exklusive Bonusfolgen.
Hier supporten.
Coverfoto: © Markus Abele
Dieser Artikel ist eine Ergänzung zum Interview mit Antje von Stemm in meinem Podcast «Der kreative Flow».
Hier kannst Du Dir Folge #80 direkt anhören:
Noch keine Kommentare.