04 Nov Impuls #49: Eine eigene Ausstellung! Ja oder Nein?
Der heutige Impuls und Blogartikel möchte ich mit Dir über die Möglichkeiten einer eigenen Ausstellung sprechen!
Alle weiteren Impulse, die Dich aktiv kreativ(er) machen, findest Du übrigens hier auf dem Blog.
Warum überhaupt ausstellen?
Ich weiß jetzt natürlich nicht, was Du Kreatives machst. Aber laut meiner Statistik und meines Wissens gibt es unter den Hörer*innen meines Podcasts und Leser*innen meines Blogs schon sehr viele Künstler*innen, Illustrator*innen und Designer*innen.
Solltest Du aber z.B. Musik machen oder Bücher schreiben, dann ersetze die «Ausstellen» einfach gegen die Worte «Lesung machen» oder das Wort «Konzert bzw. Gig machen».
Warum sollte man jetzt aber überhaupt irgendwo ausstellen? Was sind denn Deine Vorteile und was sind Nachteile?
Vorteile einer Ausstellung
Bekanntheitsgrad steigern / Reichweite erhöhen
Meines Erachtens gibt es folgende Vorteile: Du kannst Dich als Künstler*in zeigen und bekannt(er) machen. Du kannst Dein Angebot (z.B. Verkauf von Kunst, Verkauf von illustrativen Dienstleistungen) einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.
So erhöhst Du Deine Sichtbarkeit und Reichweite um ein Vielfaches, je nach Größe und Relevanz der Ausstellung.
Kooperationen mit Dritten / Austausch mit Deiner Zielgruppe
Potenzielle Kooperationspartner*innen oder Sponsoren können auf einer Ausstellung gefunden werden. Und weil Du Deine Werke dort das erste Mal zeigst, wirst Du auch direkte Rückmeldungen, also Feedback von Deiner Zielgruppe, also den Besucher*innen erhalten.
Das gibt Dir auch die Möglichkeit aus diesem Feedback Rückschlüsse zu ziehen und gegebenenfalls Deine Dienstleistungen oder Werke weiter zu verbessern oder einem bestimmten Markt anzupassen. Durch das direkte Gespräch mit dem Publikum kannst Du wertvolle Marktforschung betreiben.
Ausstellen heißt Netzwerken
Eine Ausstellung bedeutet auch immer neue Netzwerkmöglichkeiten: Du kannst neue Kontakte knüpfen und bestehende Beziehungen pflegen. Der direkte Kontakt mit Deinen potenziellen Kund*innen hilft Dir, eine Kundenbindung aufzubauen oder, wenn schon eine Beziehung besteht, diese zu stärken, das kann natürlich zu wiederholten Geschäften führen.
Dies kann sowohl im künstlerischen als auch im geschäftlichen Kontext von großem Vorteil sein.
Umsatz generieren
Und als vielleicht wichtigster Punkt, Ausstellungen bieten oft die Möglichkeit, direkt vor Ort Verkäufe zu tätigen oder zumindest Bestellungen entgegenzunehmen und Verkäufe anzubahnen.
Nachteile einer Ausstellung
Klar hat das Ausstellen auch Nachteile, die ich Dir nicht vorenthalten möchte:
Zeitaufwand zu Nutzen unbekannt
Wer ausstellt, egal ob Einzel- oder Gruppenausstellung, hat auch immer viel Arbeit, d.h. investiert recht viel Zeit in eine Unternehmung, bei der man das Ergebnis nicht vorhersagen kann und in der Regel nicht kennt und nicht weiß, ob es sich lohnen wird.
Mit Kosten verbunden
Vielleicht kostet Dich Deine Ausstellung sogar erstmal Geld, weil Du z.B. Material einkaufst, die Werbematerialien selbst produzieren lässt und Dich um die Bewirtung und die Location kümmerst.
Ausstellungsvergütung: Kosten reduzieren und sogar Umsatz generieren
Aber es ist auch möglich, dass Du Dir Deine Ausstellung durch einen Veranstalter oder eine Veranstalterin vergüten lässt.
Dazu hat der BBK eine Richtlinie veröffentlicht, in der Du ein Ausstellungsvergütungshonorar selbst kalkulieren kannst. Hier gibt es auch einen Honorarrechner.
Und dieses sollte man dann auch wirklich beim Veranstalter einfordern.
Fördermöglichkeiten durch Dritte
Anders sieht es aus, wenn Du die Ausstellung, wie gesagt, selbst organisierst, und nicht von einer Institution angefragt wirst.
Gerade, wenn es vielleicht in Deinen eigenen Räumen, einem eigenen Laden oder Atelier stattfindet. Aber auch hier gibt es Fördermöglichkeiten, meist durch lokale oder regionale kulturelle Träger. Lies Dir dazu auch gern nochmal meine Impulsfolge #19 «Wettbewerbe, Stipendien und Co» durch und in Podcastfolge 96 mit Ina Ross «Wie überlebe ich als Künstler*in?» sprechen wir ebenfalls über Fördermöglichkeiten für Ausstellungen und Co. Hier erfährst Du, wie Du freie Projekte vergüten lassen kannst.
Meine persönlichen Ausstellungserfahrungen
Ich stelle persönlich gern aus! Auch wenn es jedes Mal total viel Arbeit ist, hat das Ganze auch einen emotionalen Aspekt: Ich zeige, was mir wichtig ist.
Und ich mache meine Bilder, egal ob freie Malerei und Zeichnung oder angewandte Illustration für ein Publikum, nicht nur für mich. Bei einer Ausstellung setze ich einen Punkt oder schließt etwas ab. So fühlt es sich an. Ich zeige einen Ausschnitt aus dem, womit ich mich lange beschäftigt habe und was mir wirklich etwas bedeutet.
Klar möchte ich auch Bilder verkaufen, keine Frage. Aber es ist mir auch wichtig, gesehen zu werden, mit dem, was ich mache. Aber ich glaube, das ist nicht unbedingt bei allen Künstler*innen der Fall. Viele brauchen diese Öffentlichkeit auch überhaupt nicht oder scheuen sich aus bestimmten, individuellen «Gründen» vor diesem öffentlichen Interesse.
Malen vielleicht eher des Malens wegen, weil sie malen wollen und müssen, als Beschäftigung, als Hobby, aber nicht um etwas zu verkaufen oder sich damit zu profilieren. Welcher Typ bist Du? Warum möchtest Du Deinen kreativen Output einem Publikum zeigen? Willst Du das überhaupt? Oder wenn nicht, warum nicht? Vielleicht kann ich Dich mit dieser Impulsfolge an genau diese Fragen heranführen. Daher kommt hier Deine heutige Impulsaufgabe:
Deine Impulsaufgabe: Ausstellung ja oder nein?
Zuerst einmal gehe in Dich und schau was passiert, wenn ich Dir sage «Mach mal ne Ausstellung!». Wie findest Du die Idee? Hast Du da Lust zu oder kommst Du gleich mit Gegenargumenten, es nicht zu tun. Dann ist das übrigens auch total okay.
Wenn Du jetzt aber zu dem Schluss kommst, dass Du da Lust drauf hast, dann frag Dich, wie Du das realisieren kannst! Schau mal in den Kalender und überlege, WANN eine gute Zeit für Dich wäre, eine Ausstellung zu haben. Was ist überhaupt realistisch?
Bis wann kannst Du sowas bestenfalls auf die Beine stellen? Ich rechne immer gern rückwärts, lege also zuerst ein Datum für eine Vernissage fest und gehe dann rückwärts, wie lange ich bis dahin brauche und wann ich spätestens mit der Planung und Umsetzung anfangen muss.
Hier musst Du Dir wirklich gut Gedanken machen und alles aufschreiben, was Du bis zu Deiner Ausstellung organisiert haben willst. Dabei kann ein Wandkalender helfen (denk an den heutigen Sponsor) oder Du planst das in einer App oder Deinem digitalen Kalender, wie es für Dich am meisten Sinn macht.
Nur übersichtlich sollte es sein. Frag Dich auch, wo Du gern in welchem Umfeld und Umfang ausstellen wollen würdest. Vielleicht muss es für den Anfang keine Einzelausstellung sein. Sich mit anderen zusammenzutun, ist manchmal leichter und nimmt einem auch etwas die Angst oder die Zweifel, ob man das überhaupt leisten kann.
Und meistens ist es auch finanziell günstiger, weil man sich ggf. bestimmte Kosten teilen kann. Vielleicht hast Du auch einen ganz bestimmten Ort im Auge, ein Ort, bei dem Du anfragen möchtest, ob Du da ausstellen kannst. Dann nimm diese Folge zum Anlass, Dich zu trauen und die Anfrage zu stellen.
Vielleicht schreibst Du einfach eine Mail oder ruft da an oder Du gehst persönlich vorbei, je nachdem, was für die Lokalität am meisten Sinn macht. Wenn Zeit und Ort stehen, dann brauchst Du «nur noch» (in Anführungszeichen) die Ausstellung zusammenstellen und schließlich hängen und eröffnen.
Vergiss nicht auch zu planen, wen Du einladen möchtest und auf welchem Weg! Schreib Dir das alles auf und hake es nach und nach ab. Ich kann Dir sagen, ich habe vor jeder Ausstellungseröffnung Lampenfieber! Das geht auch nie weg. Dafür ist das einfach zu aufregend und nicht alltäglich genug.
Aber es ist auch schön, denn Lampenfieber bedeutet, dass Du gerade etwas tust, was außerhalb Deiner Komfortzone liegt und das bedeutet meistens Wachstum. Also sieh das Lampenfieber, was Du wahrscheinlich auch haben wirst, als gutes Zeichen für persönliche Weiterentwicklung.
Tja, dann bleibt mir nur noch eins zu sagen: Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deiner Ausstellung und freue mich auch über Feedback von Dir dazu. Schreib mir, wenn Du es getan hast und jetzt aktiv Deine Ausstellung planst!
Das war mein 49. Impuls für Dich!
Wenn Du noch Fragen dazu hast, schreib mir gern an oder sprich mir bei Speakpipe eine Sprachnachricht ein. Ich freue mich in jedem Fall über Feedback von Dir zu dieser speziellen Aufgabe! Lass mich wissen, ob dieser Impuls etwas mit Dir gemacht hat!
Diesen Blogartikel als Podcastfolge anhören
Und hier kommt die Impuls #49-Podcastfolge zum direkten Nachhören:
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